Wenn nichts mehr geht .. Werden Antidepressiva zu früh verschrieben ?
„Fünf Prozent der Deutschen nehmen regelmäßig Medikamente gegen Depressionen. Deutsche Ärzte verschreiben inzwischen doppelt so viele Antidepressiva wie noch vor zehn Jahren. 2010 waren es 1,1 Milliarden Tagesdosen. Weltweit gehören Antidepressiva mittlerweile zu den fünf am häufigsten verkauften Medikamentengruppen. Ein Riesenerfolg für die Pharmaindustrie – auch in Deutschland.
Vielen Patienten ist jedoch nicht bewusst, dass es sich um Medikamente mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen handelt. Antidepressiva können Aggressionen auslösen oder verstärken und das Suizid-Risiko erhöhen. Davor warnen mittlerweile die Beipackzettel, wie es internationale Richtlinien fordern. Aufgrund dieser in Expertenkreisen längst bekannten Gefahren, hatte die Bundesrepublik Deutschland jahrelang die Zulassung von Antidepressiva verweigert – bis 1990.
Wie kam es zum Sinneswandel in Deutschland? Die Dokumentation „Gefährliche Glückspillen – Milliardenprofite mit Antidepressiva“ wirft ein Licht auf die dunklen Seiten beim Umgang mit diesen Medikamenten. Sind Antidepressiva gefährlicher, als bisher angenommen?“ (Quelle: Das Erste Sendetermin: 18.02.2013 | 22:45 Video verfügbar bis:18.02.2014 | 22.45 Uhr) (http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/gefaehrliche-glueckspillen-milliardenprofite-mit?documentId=13454184)
Hinweis vom 20.06.2013: Das Video wurde noch vor Ablauf des Verfügbarkeitszeitraums (18.02.2014) aus der ARD-Mediathek entfernt bzw. steht nicht mehr zur Verfügung. War der Inhalt zu brisant und schädlich für die Pharmaindustrie ? Ich werde berichten.
Antidepressiva können gefährlich sein. Wir als Patienten und auch die Ärzte sind oft leichtgläubig, wenn es darum geht die Nebenwirkungen dieser Chemiebomben herunterzuspielen. Der Pharmaindustrie fällt es verständlicherweise nicht gerade leicht Investitionen in Milliardenhöhe in den Wind zu schlagen, wenn sich nach diversen Testreihen bei der Zulassung eines Medikamentes herausstellt, dass es doch erhebliche Komplikationen damit gibt. So wie wir von skrupellosen profitgierigen Gangstern aus anderen Branchen, wie beispielsweise dem Pferdefleischskandal im Frühjahr 2013, gesundheitlichen Risiken ausgesetzt werden, so müssen wir zumindest mit Achtsamkeit und Bewusstheit agieren.
Wie kann man Depressionen behandeln?
Als Erstes ist zu sagen, dass Depression eine Krankheit ist und oft als Folge von Dauerstress bzw. Burnout auftritt. Wer an Depression leidet, hat nur noch wenig Wahlmöglichkeiten sich selbst am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, so wie das jederzeit möglich ist, wenn man „nur“ Stress hat. Leiden Sie unter Depressionen gehen Sie zu einem Arzt oder Therapeuten. Sind Sie nicht sicher, machen Sie vorher einen Online-Test. Sie finden Empfehlungen unter www.der-stress-blog.de/ressourcen/ .
Gegen Depression gibt es mehrere Behandlungsformen
Antidepressiva
Es scheint so als ob wir schnell dabei sind, wenn es darum geht Pillen einzunehmen, die das Böse vertreiben sollen. Allerdings sollten wir auch die damit verbundenen Risiken berücksichtigen, wie sie ja im Video oben deutlich herausgestellt wurden.
Psychologische Beratung und Psychotherapie
Psychotherapie scheint bei Depressionen sehr erfolgreich zu sein, da es sich um eine Krankheit handelt, die in der Regel psychisch verursacht wird. Eine therapeutische Behandlung kann durch Psychoanalyse oder Verhaltenstherapie erfolgen.
Mit Hilfe der Psychoanalyse werden nicht unmittelbar die Symptome ins Visier genommen, sondern es wird versucht den Patienten zu befähigen, die Ursachen für die eigene Stressinterpretation zu erkennen und herauszufinden warum man besonders empfindlich auf Stress reagiert.
Die Verhaltenstherapie dagegen setzt darauf die Symptome zu vermindern oder zu beseitigen. So werden die Stressoren ermittelt, verschiedene Methoden und Techniken erlernt, damit der Klient gute Bewältigungsstrategien für Stress an die Hand bekommt.
Bewegung & Sport
Es ist ein gekoppeltes System. Die Psyche beeinflusst den Körper und über den Körper können wir auch die Psyche beeinflussen. Da Sport in jeglicher Art die bei Stress ausgeschütteten Hormone Adrenalin und Kortisol abbauen hilft und man über die Bewegung ein positives Erleben hat (weil man es „kann“) ist Bewegung & Sport immer vorne dabei wenn es darum geht aus der Depression heraus zu kommen.
Phytotherapie
Es gibt einige Pflanzen, die im Zusammenhang mit Stress, Burnout und Depression zum Einsatz kommen können. Das Johanniskraut beispielsweise oder Kamille bei Schlafstörungen. Das sonst als unbedenklich geltende Johanniskraut kann allerdings im Zusammenhang mit dem Einsatz von Antidepressiva negative Auswirkungen haben.
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